Da bleibt Dir die Luft weg: Eine Frau wacht im Netflix-Kammerspiel „Oxygen” ohne Erinnerungen in einer Kältekammer auf und muss herausfinden, wie sie dort hingekommen ist. Gar nicht so einfach, da ihr bald der Sauerstoff ausgeht. Warum ihr das alles passiert und was das Ende des Films zu bedeuten hat, erfährst Du in unserer Erklärung zum Thriller.
Der französische Regisseur Alexandre Aja (High Tension, The Hills Have Eyes) ist dafür bekannt, in seinen Filmen eine harte Gangart einzulegen. In seinem neuesten Werk Oxygen geht es zwar weitaus weniger blutig zu, dem Thriller-Genre bleibt er aber weiterhintreu.
Darin schickt er seine Hauptdarstellerin Mélanie Laurent (Inglourious Basterds) auf eine dramatische Tour de Force, die wahrlich nichts für Klaustrophobiker:innen ist. Wir erklären Dir den Twist sowie das Ende des Films, der seit dem 12. Mai bei Netflixläuft.
Oxygen kannst Du übrigens auf Deinem Netflix-Account auch mit Vodafones GigaTV anschauen.
Die Handlung von Oxygen: Gefangen in der Kältekammer
Eine Frau (Mélanie Laurent) schlägt die Augen auf und findet sich in einem absoluten Albtraum wieder: Sie liegt in einer kryogenischen Kammer, angeschlossen an verschiedene medizinische Gerätschaften und ohne jegliche Erinnerungen an ihr bisheriges Leben.
Hauptdarstellerin Mélanie Laurent in Oxygen —Bild:Netflix/Shanna Besson
Nicht einmal ihr Name fällt ihr ein, weshalb sie nicht nur ihrer eigenen Identität auf die Spur kommen muss, sondern auch dem Grund für ihre aktuelle Situation. Wurde sie etwa entführt? Ist sie vielleicht krank? Oder ist sie sogar Teil eines merkwürdigen Experiments?
Während die eingesperrte Frau sämtliche Optionen durchspielt, blitzen immer wieder Erinnerungen an ein vergangenes Leben auf, die sie jedoch nicht wirklich einordnen kann. Viel Zeit, um Antworten auf ihre Fragen und einen Ausweg aus der Kammer zu finden, bleibt ihr allerdings nicht. Der Sauerstoffgehalt in der beengten Zelle nimmt nämlich stetig ab und sorgt bei ihr unter anderem für halluzinatorische Phasen.
Ihre einzige Möglichkeit zur Kommunikation ist das medizinische Interface der Kryo-Kammer, eine Art künstliche Intelligenz namens MILO. Wird sie sich mit dessen Hilfe aus ihrer dramatischen Lage befreien können, bevor ihr die Luft komplett ausgeht?
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Achtung, hier folgen Spoiler zumFilm!
Der Twist in Oxygen: Das hat es mit Omikron 267 aufsich
Nachdem die Protagonistin, von MILO Omikron 267 genannt, bereits in der Mitte des Films herausgefunden hat, dass sie sich gerade im Weltraum befindet, kommen gegen Ende von Oxygen auch die restlichen Wahrheiten ansLicht.
So handelt es sich bei ihr um einen Klon der Kryogen-Wissenschaftlerin Dr. Elizabeth Hansen, der gemeinsam mit 9.999 anderen Klonen verschiedener Personen per Raumschiff auf den Planeten Wolf-10-61c gesandt wird, um diesen zu besiedeln. Der Großteil der Erdbevölkerung wurde von einem Virus dahingerafft, weshalb die gewagte Mission die letzte Hoffnung auf den Fortbestand der Menschheit darstellt.
Die „echte” Elizabeth Hansen entwickelte selbst das Verfahren, das es ermöglicht, die Persönlichkeit eines Menschen in sein genetisches Replikat zu übertragen. Dieser Gedächtnistransfer ist auch der Grund dafür, wieso der Elizabeth-Klon mehrere Flashbacks durchlebt. Diese sind lediglich Erinnerungen ihres Originals und nicht ihre eigenen, auch wenn es ihr so vorkommt.
Elizabeth durchlebt einen wahren Albtraum —Bild:Netflix/Shanna Besson
Omikron 267 existiert tatsächlich erst seit 12 Jahren, was genau der Zeit entspricht, die sie sich bisher im Kälteschlaf befand. Auf der Reise zum Planeten Wolf-10-61c wurde das Raumschiff von einem Asteroiden getroffen, wodurch mehrere Kryo-Kammern beschädigt wurden. Die Einheit der Elizabeth-Kopie gehört ebenfalls dazu, sie ist jedoch die einzige, die den Unfall überlebte.
Elizabeths Anruf: Wer ist die alte Frau am Telefon?
Durch diese ganzen Offenbarungen wird der Protagonistin nun auch klar, wer die Frau war, mit der sie zu Beginn telefonierte: Die Stimme am anderen Ende der Leitung war die Original-Elizabeth, die sich als alte Frau auf der Erde befindet. Klon und genetisches Vorbild sprachen also sogar direkt miteinander.
Die Wissenschaftlerin hat sich auf der Erde selbst reproduzieren lassen, um auf Wolf-10-61c gemeinsam mit ihrem Ehemann Léo Ferguson (Malik Zidi) leben zu können. Dessen genetisches Original starb zwar auf der Erde an dem aggressiven Virus, sein Klon befindet sich allerdings ebenfalls in einer Kältekammer an Bord des Raumschiffs.
In der ethisch fragwürdigen Methode sah das Paar die einzige Möglichkeit, weiterhin zusammen zu sein – wenn auch nur als Klone auf einem anderen Planeten.
Wenn Dir das Ende des Sci-Fi-Thrillers Voyagers ebenfalls Kopfzerbrechen bereitet hat, findest Du hier die Erklärung dazu.
Oxygen: Das Ende des Netflix-Thrillers erklärt
Kurz bevor der Sauerstoff in der Kammer vollständig aufgebraucht ist und sich Elizabeths Klon mit dem bevorstehenden Tod abgefunden hat, kommt der Frau doch noch ein rettender Einfall: Sie lässt sich von MILO erneut in den Hyperschlaf versetzen, während der Sauerstoff aus den beschädigten Kryo-Einheiten in ihre umgeleitetwird.
So kann sie schließlich doch überleben und die noch 34 Jahre andauernde Reise zu Wolf-10-61c im Kälteschlaf mit genügend Sauerstoff verbringen. Bevor sie einschläft, gibt sie MILO aber noch den Auftrag, ihren Namen von Omikron 267 in Liz zu ändern. Damit signalisiert sie, dass sie als Mensch mit Persönlichkeit und nicht bloß als nummeriertes Replikat weiterlebenwill.
Wissenschaftlerin Dr. Elizabeth Hansen gelingt ein Durchbruch in der Kryogenik —Bild:Netflix/Shanna Besson
Oxygen endet mit einem Sprung in die Zukunft: An einer Küstenlandschaft stehen Léo und Liz glücklich Arm in Arm. Dass es sich hierbei um die geklonten Versionen ihrer genetischen Originale handelt, wird vor allem durch zwei Hinweise verdeutlicht.
Zum einen fehlt die Narbe auf Léos Stirn, ein markantes Merkmal seines biologischen Vorbilds auf der Erde. Liz ist bereits bei der Bildübertragung aus Léos Kältekammer aufgefallen, dass sein Klon keine Stirnnarbe besitzt.
Zum anderen sind in der finalen Einstellung des Films zwei Himmelskörper hinter Liz und Léo zu erkennen. Die beiden befinden sich also logischerweise nicht mehr auf der Erde, sondern auf Wolf-10-61c. Beide haben demnach die lange Reise überstanden und sind auf dem fremden Planeten wieder vereint.
Hat Oxygen auch Dir den Atem geraubt? Verrate es uns in den Kommentaren!